Aktion Politikausschuss: Brandbrief an diverse Institutionen

zum Thema „illegales Inverkehrbringen von Kältemitteln“, u. a. die European Commission , Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Umweltbundesamt, Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Bayerisches Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz)

Expertenkomitee Coolektiv prangert illegale Kältemittel an
Brandbrief an Politiker fordert Gegenmaßnahmen

Nach ihrer Gründung im Oktober 2018 wendet sich das Expertenkomitee Coolektiv in einer ersten Aktion an die EU-Kommission und politisch verantwortlichen Institutionen. Die Initiative, die sich die Bewältigung der F-Gas-Verordnung auf ihre Fahnen geschrieben hat, prangert in einem offenen Brief an, dass zu wenig Kontrollen und Maßnahmen durchgeführt werden, um das illegale Inverkehrbringen von Kältemitteln zu unterbinden.

Coolektiv gibt an, dass 2018 rund 22,5 Millionen Tonnen CO2- Äquivalente illegal in die EU eingeführt wurden – vor allem Produkte mit hohen Treibhauspotenzialen wie R-134a, R-404A und R-410A. „Bisher erfolgen viel zu wenig Kontrollen zur Verhinderung von illegalen Kältemittel-Importen in die Europäische Union“, kritisiert Hans-Jürgen Kemler von der Westfalen Gruppe, Münster, und fordert die Unterstützung der Politik, um diese Einfuhren schnellstens zu stoppen. Dafür müssten die unzureichenden Kontrollen an den EU-Grenzen verschärft werden.

„Politisch gesehen beschädigt der Schmuggel die Glaubwürdigkeit aller Institutionen und Unternehmen, die bei der Umsetzung der F-Gas-Verordnung beteiligt sind“, ergänzt Kemler. Nicht gesetzeskonforme Mengen fluorierter Treibhausgase liefen den Zielen des Ausstiegs zuwider. Auch würden Unternehmen enorm benachteiligt, die früh damit begonnen haben, in neue Technologien zu investieren.

Coolektiv befürchtet ferner, dass die illegalen Produkte verunreinigt sind und die Anwender gefährden: So kam es in der Vergangenheit zu schweren Unfällen aufgrund von unzulässigen Gemischen und falscher Deklaration. Derartige Unfälle, gefolgt von Material- und Personenschäden, sind in der aktuellen Situation nicht auszuschließen. Außerdem führt die Verwendung von Kältemitteln außerhalb der festgelegten und erforderlichen Spezifikationen zu negativen Auswirkungen beim Betrieb der Geräte und damit zu einem höheren Energieverbrauch. Ferner können nicht spezifikationsgerechte Kältemittel nicht mehr aufgearbeitet werden, wodurch ein wichtiges Ziel der F-Gas-Verordnung verfehlt wird. Ein weiteres Gefahrenpotenzial bieten illegale fluorierte Treibhausgase in Einweggebinden – diese sind bereits seit 2007 europaweit verboten.

„Die aktuelle Kältemittelsituation im Zusammenhang mit der nicht quotenkonformen Versorgung gefährdet die erfolgreiche Umsetzung der EU-F-Gas-Verordnung“, sagt Laurent Zielezinski von der Chemours International Operations Sàrl, Le Grand-Saconnex (Schweiz). „Eine partnerschaftliche Zusammenarbeit zwischen der Industrie, Brüssel und Berlin sollte beschleunigt werden, um dieses Problem so schnell wie möglich zu beheben.“ Coolektiv fordert Unterstützung von den zuständigen europäischen Institutionen, damit die Missstände zeitnah behoben werden.

Folgende Unternehmen gehören dem Expertenkomitee Coolektiv an: Chemours International Operations Sàrl, Le Grand-Saconnex (Schweiz); Frigoteam Handels GmbH, Berlin; Honeywell Deutschland GmbH, Offenbach; Rewe Group, Köln; Schrezenmaier Kältetechnik GmbH & Co. KG, Schwerte; Westfalen Gruppe, Münster, sowie der Verband Asercom AISBL, Brüssel, und der Bundesinnungsverband des Deutschen Kälteanlagenbauerhandwerks, Bonn.

Lesen Sie hier das komplette Anschreiben samt Anlagen:



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